Und wieder ist die Zeit der Kraniche
Immer wieder im Frühjahr kehren sie zurück, um im Herbst wieder davon zu fliegen.
Das Gekrächze und Geschnatter ihrer lauten Stimmen am Himmel ist nicht zu überhören.
Die Kraniche. Das Sinnbild unserer Träume von Ferne und Weite. In unbekannte warme Länder fliegen sie, wenn es kalt wird. Im kalten Winter lassen sie uns alleine zurück und kehren erst wieder wenn sich der Frühling bemerkbar macht.
Der Flug der Kraniche hat für uns etwas Magisches.
Wir sehen diese seltsamen dreieckigen Formationen am Himmel und vernehmen ihren charakteristisches tromptenhaften Ruf. Immer wieder schwingt sich dieses Dreieck am Himmel auf, bis es schließlich am Horizont verschwindet, um Platz zu machen für die nächste Gruppe, die wieder kreist und trompetet. Warum schreien Kraniche im Flug? Wir sind sind fasziniert von der Ordnung die wir sehen. Vom geheimnisvollen Prinzip der Kommunikation, das dahinter steckt. Wir sehen diese Gebilde von Riesenvögeln und hören ihre starken Stimmen. Dann fragen wir uns manchmal: „Wie machen die denn das?“ — Und denken auch: „Das will ich auch.“ So harmonisch in einer Gruppe zu schwingen, wo jeder seinen Platz kennt und doch jeder Platz immer wieder neu entworfen wird. Und die Reise geht gemeinsam nach Süden und gemeinsam wieder zurück.
Futterplätze in Brandenburg
Im brandenburgischen Linum, etwa 60km Kilometer nordöstlich von Berlin, treffen sie sich zweimal im Jahr um ihren gemeinsamen Abflug oder ihre gemeinsame Rückkehr zu organisieren oder auch zu feiern?- Hier treffen sich Kraniche aus dem gesamten nordeuropäischen Raum. Und für die Tiere gehört sogar Russland noch zu Europa! Auf abgeernteten Ackerflächen finden sie Nahrung. Es werden Trainingsflüge unternommen. Heerscharen von Fotografen und Kranichbegeisterten finden sich ein, um diesen eindrucksvollen Vögeln näher zu kommen. Ein Näherkommen, was immer mit dem größtem Respekt einhergeht, die Schwärme der Kraniche nicht an ihren Futterplätzen zu stören. Denn sie sind sehr scheu und müssen Kraft tanken für ihre lange Reise im tausende Kilometer langen Flug.
Seltsam, dass es gerade Linum ist, wo sie sich immer treffen.
Ich bin in den letzten Jahren im Frühjahr und Herbst immer wieder nach Linum gefahren und habe mich von den Kranichen faszinieren lassen. Und seltsam, immer wieder findet sich auch im Winter hier und dort noch ein Pärchen oder eine kleinere Gruppe von Kranichen, die, so scheint es, nicht abgeflogen oder schon früher zurückgekehrt sind?
Auf den Äckern von Borgsdorf und Nassenheide waren sie oft auch außerhalb der großen Schwärme im Winter anzutreffen. Ich habe eine gute Kamera mit vorzüglichem Teleobjektiv und war glücklich, sie immer wieder gut vor die Linse bekommen. Was bewegt sie, hierzubleiben oder früher zurückzukommen? — Vielleicht: „Du Schatz, lass uns doch dieses Jahr einfach mal zuhause bleiben…“- Wir werden es nie herausbekommen. Und wir tun gut daran, sie auch weiterhin zu bewundern und uns zu freuen, dass Natur auch dann funktioniert, wenn wir sie nicht verstehen.
Die Luftröhre der Kraniche ist länger ist als ihr Körper.
Eines ließ mich als Stimmexperten allerdings nicht ruhig schlafen:
Wie können die Kraniche so unglaublich laut und durchdringend trompeten und im Flug schreien?
Wodurch bekommen sie diese kräftigen, starken Stimmen?
Hier klärt mich die Kranichexpertin der NABU in Linum auf:
Die Luftröhre der Kraniche ist länger ist als ihr Körper.
Mehrfach geschlungen füllt sie ihren Brustkorb.
Sie dient sowohl als mächtiger Resonanzraum für die Stimme als auch als gigantischer Umschlagplatz für Sauerstoff im Innern der Vögel. So schaffen sie es, diesen langen Flug über mehrere zehntausend Kilometer zu bewältigen und können selbst über weite Entfernungen miteinander kommunizieren.
Huih, das ist doch eine Sache! Mehrfach geschlungene Luftröhre im Brustkorb! Kommunikation über weite Entfernungen!
Kriegen wir das auch hin? — Vermutlich nicht. Aber wir können es uns als ein gutes Beispiel nehmen für unsere menschliche Disposition. — Unsere Stimme ist auch für uns ein wichtiges Kommunikationsmittel und die Luftröhre einer der Resonanzräume dafür. Beide sind Bestandteile unserer Atmung der Quelle und dem Treibstoff unserer Lebensenergie. Stimme und Atmung können wie einen Sport trainieren
Ich bin auch fasziniert von den majestätischen Vögel wie sie am. HIMMEL schreiend in einem Dreieck sich am Himmel an kündigen.
Bekomme jedesmal eine Gänsehaut und möchte mit fliegen. Wie schön es wäre wenn ich auch fliegen könnte. Auch ein Abschied nehmen kommt in mir auf und ich werde immer wieder ein wenig traurig, aber es ist ja nicht für immer. Im Frühling, wenn man hört, daß sie wieder gesehen wurden, fängt für mich der Frühling an.
Wo waren sie genau und was haben sie alles erlebt in der Sonne.
Der Flug ist für sie frei, müssen kein Flugticket kaufen, aber viele Kraniche bezahlen auch mit ihrem Leben, vor Erschöpfung.
Wieviele kommen nicht zurück, aber tausende kommen wieder. Es fasziniert mich, daß sie immer wieder den gleichen Platz finden.
Die Organisation und deren Kommunikation ist spannend, aber wir werden es nie erfahren, darüber sind sie uns voraus.
Ich liebe diese Tiere und würde gerne mal einen streicheln.
Es ist so wunderbar, daß unser Planet solche tollen Vögel besitzt.🙏🏼❤️❤️❤️❤️❤️❤️🙏🏼🙏🏼