Atem und Stimme — Coach und Trainer
Stelle Dir mal einen Schwamm vor! Du drückst ihn fest zusammen, hältst ihn in eine Schüssel mit Wasser und öffnest Deine Hand. Der Schwamm wird sich mit Wasser vollsaugen. So ähnlich funktioniert es mit der Stimme und der Atmung. So ähnlich.
Das Gefühl des sich vollsaugenden Schwammes haben wir immer, wenn wir unbedingt Luft holen müssen, zB nach dem Tauchen. Unsere Lunge füllt sich mit dem lang ersehnten Sauerstoff.
Das Bild des Schwammes müssen wir unbedingt im Kopf behalten –
auch wenn es in Wirklichkeit etwas anders aussieht – aber noch viel besser!
Das Zusammendrücken des Schwammes entspricht dem Ausatmen, alle Luft wird rausgedrückt. Deine Hand im Wasser entspricht der Einatmung, neues Wasser wird aufgesogen. Im menschlichen Atemzyklus ist Ein-und Ausatmung mit Muskelaktivitäten verbunden.
Das Zwerchfell spannt sich beim Einatmen an und streckt sich bei der Ausatmung. Dann ist erst einmal Pause… In der Atempause ist gar nichts. Da ist Pause. P‑A-U-S‑E. — Ich schreibe das so deutlich, weil wir diese Atempause meistens ignorieren und deshalb auch unsere Stimme um ihre nötigen Ruhephasen bringen…
In der Pause gehen wir jetzt einmal in den Garten und setzen uns auf die Wippe:
Die Muskeln von Atem und Stimme
Antagonisten bei der Stimmerzeugung
Die Muskeln des Atems
- Zwerchfell, Bauch- und Rippenmuskulatur
- Rücken- und Nackenmuskulatur.
Die Muskeln der Stimme
- Stimmlippen (Stimmbänder)
- Muskeln im Ansatzrohr (Zunge, Lippen, weicher Gaumen, Gesichtsmuskulatur
Atem und Stimmmuskeln arbeiten als sogenannte Antagonisten, d.h.: Streckt sich der eine, zieht sich der Andere zusammen und umgekehrt. Wie bei der Wippe also.
Das ist toll, denn so kann sich der ganze Kreislauf immer wieder selbst neu beleben:
- Wir setzen in die Ausatmung den Widerstand unserer Stimme und erreichen dadurch eine tiefere Einatmung.
- Beim Einatmen strömt die Luft in unseren unteren Rücken und dehnt einen Teil des Brustkorbes aus.
- Beim Ausatmen können wir mit Hilfe der Stimmbänder Klänge und Töne erzeugen. Mit der Zunge, den Lippen und dem Gaumen können wir allerlei Geräusche und Laute erzeugen, die dann zusammen mit dem Klang der Stimmbänder zu Sprache oder Gesang werden können.